Projektbeschrieb

Das Forschungsprojekt

• I margini del libro („Die Ränder des Buches“) ist ein Projekt zur Erforschung und Katalogisierung der Widmungstexte in der italienischen Tradition. Es steht unter der Leitung von Maria Antonietta Terzoli (Universität Basel) und wird durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert. Es wurde im August 2002 in Basel gestartet, unter der Mitarbeit einer Gruppe junger Forscherinnen und Forscher (Team). Ziel des Projektes ist es, die Widmungstexte erstmals zu erfassen und in historischer sowie formaler Hinsicht zu analysieren. Dabei soll versucht werden, ihren Regeln und Konventionen, ihren Mechanismen und Funktionsstrategien näher zu kommen.

• Es handelt sich bei dem Projekt um einen in der Literaturwissenschaft kaum entwickelten Forschungsbereich, mit der Ausnahme der wichtigen Arbeit von Gérard Genette, die vor allem in theoretischer Hinsicht und in Bezug auf die französische Literatur bedeutsam ist (Genette 1987; für die französischen Widmungen auch Leiner 1965). Obwohl äusserst verbreitet, sind die Widmung und der Widmungsbrief in der italienischen Forschungstradition dagegen nie Gegenstand systematischer Untersuchungen gewesen, weder in theoretischer noch in historischer Hinsicht. Einige besondere Fälle sind allenfalls im Zusammenhang mit Aufsätzen über andere Themen und nur am Rande berührt worden. Unter den wenigen Beiträgen aus dem italienischen Forschungsbereich sind vor allem spezifische Arbeiten über einzelne Autoren zu vermerken. Einige davon finden sich im Sammelband Strategie del testo 1995, den Akten zweier von Gianfranco Folena organisierter Kongresse (1988 und 1989).

• Unser Projekt, das sich einem bislang wenig beachteten oder zumindest nie systematisch erfassten Bereich zuwendet, kann auch der Literaturgeschichte neue Forschungsperspektiven aufzeigen. In diesem Sinne haben wir die Erstellung eines online zu konsultierenden elektronischen Archives der italienischen Widmung (Archivio informatico della dedica italiana, AIDI) vorgesehen. Dieses soll Forschern und anderen Interessierten eine kontinuierlich wachsende Datenbank zur Verfügung stellen. Die Anwendung der neuen Technologien ermöglicht so den unmittelbaren Zugang zu einer stetig wachsenden Anzahl von nicht immer leicht auffindbaren Dokumenten und vereint diese in einer virtuellen "Präsenzbibliothek". Neben dem Archiv finden sich eine Reihe anderer Studienmaterialien und Instrumente zum Thema: eine spezifische Bibliographie, ein Glossar, ein Veranstaltungskalender, eine Galerie und ein Journal.

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